Ein Abend zum Vergessen

Anstatt den viel beschriebenen Sack zuzumachen, hat der EHC Visp im vierten Playoff-Spiel vor heimischem Publikum eine klare 2:7-Kanterniederlage kassiert.

Auf die Sekunde genau 6 Minuten waren gespielt, als sich der Basler Trainer Eric Himelfarb gezwungen sah, einen Torhüterwechsel vorzunehmen. Nicht etwa wegen einer Verletzung, nein vielmehr, weil die Visper auf ganz einfache Art und Weise zu einer 2:0-Führung gekommen waren. Fadri Riatsch durch eine schöne Einzelleistung und Dario Burgener durch sein obligates Playofftor waren für die Treffer innert 30 Sekunden verantwortlich. Innerhalb der nächsten knapp 7 Minuten konnten die Visper dreimal in Überzahl spielen. Das Powerplay war in dieser Phase jedoch erschreckend schwach und teilweise kamen die Platzherren nicht einmal zu einem Abschluss. Man fühlte sich zu diesem Zeitpunkt wohl ein wenig zu sicher und ging nicht mit der letzten Konsequenz zur Sache. Die Quittung kassierten die Visper in der Schlussphase des ersten Drittels, als man innert zwei Minuten und 16 Sekunden drei Treffer kassierte.

Von diesem Schock erholte man sich nicht mehr. Die Basler konnten auch im zweiten und im letzten Drittel noch je zwei Tore schiessen. Die Visper hingegen hatten offensiv nichts gleichwertiges mehr zu bieten. Einzig in den letzten Sekunden konnte man sich zumindest nochmals ins Szene setzen. Leider nicht mit Toren, aber mit Härte und Faustschlägen, wobei diese auf beiden Seiten ausgetauscht wurden. In den letzten acht Spielsekunden verteilte das Schiedsrichterduo so nicht weniger als 146 Strafminuten – wohl ein rekordverdächtiger Wert.

Insgesamt war das Spiel irgendwie das Spiegelbild der Saison. Wenn man nicht mit letzter Konsequenz spielt, das Powerplay inexistent ist und auch der Torhüter keine Wand darstellt, dann ist in den Playoff wenig bis gar nichts zu holen. Positiv stimmen lässt einen jedoch, dass der EHC Visp in den drei anderen Begegnungen ein ganz anderes Gesicht gezeigt hat. Es liegt nun an Heinz Ehlers, seine Mannen aufzurichten und für den kommenden Freitag so einzustellen, dass der zweite Matchball verwertet werden kann. Das Potential ist auf alle Fälle vorhanden.

Tore: Fadri Riatsch, Dario Burgener
Best Player: Fadri Riatsch

Bericht: Reto Werlen
Fotos: Astrid Schaffner

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