Stark begonnen, dann leider nachgelassen

Der EHC Visp hat versucht auf die 1:2 Niederlage vom vergangenen Sonntag eine Reaktion zu zeigen, was aber letztendlich vor 2670 Zuschauern mit der 3:4 Niederlage nach Verlängerung nicht gelungen ist.

Von Beginn an haben die Visper versucht dem Gegner das Spiel aufzuzwingen, was auch grösstenteils gelang. Innerhalb von knapp drei Minuten hat man durch Tore von Sami El Assaoui und Andy Ritz einen formidablen Zwei-Tore-Vorsprung herausgespielt. Zu El Assaoui, der von Martinach mit einer B-Lizenz für die Playoffs zum EHC Visp stiess, gilt es zu sagen, dass sich dieser mit Ausnahme einer kleinen Unsicherheit im ersten Drittel nahtlos ins Visper Spiel integriert hat und keinesfalls abgefallen ist. Auch sein Treffer zum 1:0 gehört in die Kategorie «sehenswert». Die zweite Leihgabe Bogdanoff, vom HC Ajoie spielte vorab in der vierten Angrisffsformation und zeigte eine solide Partie. Er kann zweifelsohne zu einer Bereicherung für den EHC Visp werden. Hoffen wir, dass die Zeit dazu reicht.

Den Start ins zweite Drittel haben die Einheimischen ein wenig verschlafen. Die Konsequenz und Unnachgiebigkeit aus dem ersten Drittel liess man vermissen. So war es nicht von ungefähr, dass die Neuenburger den 1:2 Anschlusstreffer erzielten. Glück hatten die Visper, dass kurz darauf der Ausgleich wegen einer Torhüterbehinderung nicht gegeben wurde. Praktisch im Gegenzug hat Klasen Brügger von hinter dem Tor herrlich freigespielt. Dieser liess sich nicht zweimal bitten und hat den Zwei-Tore-Vorsprung wieder hergestellt. Kurz vor Ende des Mitteldrittels hat man sich aber innerhalb weniger Sekunden zwei Strafen geleistet und sich dabei selber ein Bein gestellt. Die Gäste haben nämlich die doppelte Überzahlt zum abermaligen Anschlusstreffer ausgenützt.

Im letzten Drittel war die Partie ausgeglichen mit guten Torchancen auf beiden Seiten. Irgendwie hatte man aber immer das Gefühl, dass die Gäste den Visper Torhüter nicht ein drittes mal bezwingen können. Dann war es der Walliser In Albon, welcher einen Konter erfolgreich abschliessen konnte. Er hat übrigens seit Ende November nicht mehr getroffen. Schade, dass die Pechsträhne ausgerechnet gegen die Visper gerissen ist.

In der Verlängerung gab es für beide Mannschaften kein Abtasten und so kamen die Zuschauer in den Genuss einer interessanten Zugabe mit heissen Szenen auf beiden Seiten. Nach gut elf Minuten in der Verlängerung haben die Visper in der Person von El Assaoui eine Zweiminutenstrafe kassiert. Die Gäste hatten nun die Chance die Entscheidung herbeizuführen. Aber ein starkes Boxplay und ein souveräner Reto Lori liessen die Entscheidung nicht zu. Kurz nach Ablauf der Strafe hatten die Visper auch noch Glück, dass die Gäste nur die Latte trafen. So ging es in die zweite Verlängerung. Hier setzte Trainer Wobmann neue Impulse indem Merola und Bogdanoff ihre Plätze in den Angriffsformationen wechselten. Genau nach der Hälfte der zweiten Verlängerung konnten die Visper in Überzahl spielen. Leider fehlte es den Vispern in dieser Situation an Präzision und Kraft. So waren die Zuschauer in Gedanken wohl bereits in der dritten Verlängerung. Zwei Minuten bevor dies eingetroffen ist, hat der Neuenburger Topskorer Privat die Entscheidung herbeigeführt.

Die Visper mussten somit nach einer beherzten und engagierten Leistung eine harte Niederlage hinnehmen. Obwohl das Momentum nun klar auf Seiten des HC La Chaux-de-Fonds ist, kann man aber weiterhin an den EHC Visp glauben. Bereits am Donnerstag geht es auswärts in die dritte Partie. Jetzt gilt es zuerst wieder zu Kräften zu kommen und positiv zu denken.

Best Player: Sandro Brügger

Bericht: Reto Werlen

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