Gezittert bis zur letzten Sekunde

Der EHC Visp war mit einem 3:2 Sieg auch gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten nicht in der Lage zu brillieren. So enttäuschte man ein weiteres Mal, denn mit einer Leistung wie gegen die Tessiner macht man keine Eigenwerbung und lockt kaum Zuschauer in die Lonza – Arena.

Die Geschichte des Spiels ist relativ schnell erzählt. Die Visper waren zumindest optisch immer die bessere Mannschaft auf dem Eis und hatten auch viel mehr Torchancen zu verzeichnen als der Gegner. Die chancenmässige Überlegenheit zeigt sich auch im klaren Schussverhältnis von 54:32. Was bringt es aber, wenn man den Gegner immer wieder unter Druck setzt und dennoch das Tor nicht findet? Bereits in den ersten Minuten hatten die Visper zahlreiche hochkarätige Chancen zu verzeichnen. Leider versagte man vor dem gegnerischen Tor immer wieder – man kann es nicht anders bezeichnen – kläglich. In der allerletzten Sekunde wäre Jacob Nilsson beinahe noch erfolgreich gewesen. Doch die Schiedsrichter erkannten das Tor nicht an, weil die Zeit ganz knapp abgelaufen war. So gingen die Mannschaften ohne Tore in die erste Drittelspause.

 

Als Andy Ritz im zweiten Drittel seine Farben in Führung brachte, dachte manch einer (auch ich), dass dies eine gewisse Beruhigung herbeiführen werde. Das war aber weit gefehlt. Die Tessiner glaubten an sich und konnten einen individuellen Fehler in der Visper Abwehr zum Ausgleich ausnutzen. Auch als man im letzten Drittel relativ schnell mit 3:1 in Führung geriet, beruhigte dies die Visper keineswegs. Nach dem Anschlusstreffer der Gäste geriet man nochmals arg unter Druck und in Bedrängnis. Da half es auch nicht, dass man zweimal in Überzahl agieren konnte. In diesen Phasen musste man teilweise sogar Angst haben, dass dem Gegner ein Shorthander gelang. In den letzten beiden Spielminuten ersetzte dieser den Torhüter durch einen sechsten Feldspieler. Nun wurde es nochmals richtig eng vor dem Visper Tor. Man brachte die Scheibe nicht aus der Gefahrenzone und agierte zu passiv und zu ungestüm. Die Visper konnten sogar von Glück reden, dass der Ausgleich eine knappe Minute vor dem Ende wegen eines Handpasses aberkannt wurde. So blieben die drei Punkte im Oberwallis.

 

Zusammenfassend kann man sagen, dass der EHC Visp knapp den Kopf aus der Schlinge gezogen und sein Publikum ein weiteres mal arg enttäuscht hat. Es bringt wenig, wenn man nur gegen die Spitzenteams gute bis passable Spiele zeigt. Dem EHC Visp kommt die Konstanz voll und ganz ab. Die Schlüsselspieler sind nicht in der Lage in den entscheidenden Situationen dem Spiel den Stempel aufzudrücken. Teilweise muss man sich schon fragen, was mit den talentierten und hochgelobten Spielern los ist. Guter Rat ist nun wirklich teuer. Aber positiv ist vielleicht, dass mit Olten und Basel nun zwei starke Gegner warten.

 

 

Tore: Andy Ritz, Oliver Heynen und Sandro Forrer

Best Player: Sandro Forrer

 

Bericht: Reto Werlen

Fotos: Astrid Schaffner

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