Ein Visper Urgestein sagt Adieu

«Wiär freue iisch uf das wa chund…  und si dankbar, was gsi isch», mit diesen Worten verabschiedet sich das Visper Urgestein Fernando Heynen nach 18 Jahren vom Spitzensport und vom EHC Visp. Unvergessen bleibt sein Kämpferherz, seine Besonnenheit und in erster Linie seine Vorbildfunktion als Sportsmann auf und neben dem Eis. Fernando Heynen hat beim EHC Visp Spuren hinterlassen und mit ihm Geschichte geschrieben.

Auf den ersten Blick kann man den Abgang des Verteidigers als Verlust bezeichnen. Sein Abschied ist durchaus nachvollziehbar. Über all die Jahre beim EHC Visp hat er Grosses geleistet. Er darf mit berechtigtem Stolz auf seine Karriere zurückblicken. Dankbar dürfen ihm all seine Mitspieler und Verantwortlichen sein, welche ihn als vorbildlichen und einsatzfreudigen Sportler kennen lernen durften.

Zwei Meistertitel als Höhepunkte

«Die beiden Meistertitel, zahlreiche Finalspiele sowie die Cupspiele gegen den HC Davos, den ZSC, den SC Bern und Fribourg Gotteron sind für mich neben vielen Hockeyschlachten in der Litternahalle spezielle Erinnerungen in meiner Karriere», blickt Fernando Heynen nach 18 Jahren zurück. Neben 17 Saisons beim EHC Visp spielte er eine Saison bei Genf Servette in der obersten Spielklasse und bei Lausanne in der damaligen Nationalliga B.  Insgesamt stand er bei 795 Nationalliga-Spielen auf dem Eis. Der gebürtige Ausserberger, der heute mit seiner Familie in Zeneggen lebt, durchlief die gesamte Juniorenzeit beim EHC Visp. Mit berechtigtem Stolz darf er heute auf seine Hockeyzeit zurückblicken: «Eishockey über alle Stufen war für mich Lebensschule. Diese Zeit hat mein Leben geprägt, und ich bin heute dankbar, was ich dabei erleben durfte».    

Vollblutprofi und Vorbild

Fernando Heynen gab buchstäblich alles für «sein» Eishockey. Dank seinem enormen und beinahe legendären Trainingsfleiss konnte er sich auf diesem Niveau behaupten. Für seine Mitspieler und vor allem die Jungen galt er als Vorbild. Er war sich nie zu schade, alles zu unternehmen, damit er seine persönlichen Leistungen voll und ganz in den Dienst der Mannschaft stellen konnte.  Sein Einsatz und Kampfgeist werden unvergessen bleiben. Vom einst eher zu aggressiven Verteidiger wandelte er sich in den letzten Jahren zu einer wertvollen Teamstütze und mannschafts-dienlichen Mitspieler. Neben dem Eis und auch in der Kabine sowie als Privatmensch war er äusserst umgänglich und jederzeit zu einem Alltagschwatz bereit. Sein Gesicht als unermüdlicher und beherzter Kämpfer auf dem Eis und seine Menschlichkeit neben dem Eis bleiben unvergessen.   

Beruf und Familie

Fernando Heynen galt als eine Kämpfernatur und eine solche wird er auch bleiben. Seine menschlichen Werte durften nicht nur sein sportliches Umfeld erfahren. Die Familie gilt für ihn das ein und alles. Jede freie Minute neben Eishockey und Teilzeitberuf hat er seinen Kindern und seiner Frau gewidmet und wird dies auch in Zukunft tun. Für seine berufliche Laufbahn nach dem Profisport hat er in weiser Voraussicht gesorgt. Fernando Heynen wird bei seinem bisherigen Arbeitgeber, der Bringhen AG, welcher er sehr viel zu verdanken hat und welche ihm sein Eishockey-Profitum ermöglichte, seinen Teilzeitjob in eine volle Arbeitsstelle umwandeln.  «Den künftigen beruflichen Weg konnte ich dank meinem Arbeitgeber, vor allem Jean-Pierre Bringen, welcher mir sportlich wie auch beruflich immer zur Seite stand, planen» sagt er. Und Fernando Heynen wäre nicht «D’s Heyni», wenn er sich nicht mit Stil verabschieden würde. «Ich danke alle, wa immer hinner isch gstandu heint und an isch gigleubt heint», schreibt er selber in seinen Abschiedsworten. Was jetzt für Fernando Heynen folgen wird, ist vorerst Distanz von seinem Eishockeyleben und ganz ins Berufsleben einsteigen. Sicher ist, dass seine Manschaftskollegen, sein sportliches Umfeld und seine Fans ihn nicht vergessen werden. «D’s Heyni» hat nämlich ein grossartiges Stück Geschichte, auf welches er für immer stolz sein darf, im Visper Eishockey geschrieben und mitgeprägt. Danke «Heyni», alles Gute und Adieu! (Marcel Vogel)

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