Francis Paré: Karriereende
Francis Paré: Karriereende
Verletzung mit Folgen
Paré, welcher in seiner Karriere nicht mit Verletzungen konfrontiert war, verletzte sich gleich im ersten Saisonspiel gegen den EHC Basel im Kopfbereich und fehlte rund einen Monat. Nach Versuchen, sich zurück ins Team zu kämpfen, musste der Kanadier Rückschläge einkassieren. So entschied sich der dreifache Familienvater diese Woche und nach reiflicher Überlegung sowie Gesprächen mit der Klubführung des EHC Visp, sich vom Spitzensport zurückzuziehen. Paré dazu: „Es bricht mir das Herz, diesen Entscheid treffen zu müssen. Ich bin voller Tatendrang in die Saison gestartet, der Unfall, den ich anfangs September hatte, erlaubt mich nicht, zur alten Form zurückzufinden. Ich will dem Klub nicht nur zur Hälfte helfen können, dies ist nicht meine Natur. Der Entscheid, mich vom Spitzensport zurückzuziehen und mich um meine Familie zu kümmern, fällt mir unheimlich schwer. Ich danke dem Klub, dass er Verständnis für diesen Entscheid zeigt. Das gesamte Vereinsumfeld hat alles unternommen, um mich nach der Verletzung wieder leistungsbereit zu bringen. Ich musste jedoch feststellen, dass mein Körper nicht mitmachte. Zuletzt haderte ich auch mental mit diesem Schicksalsschlag, ich war ganz einfach nicht mehr „der Paré von vor der Verletzung“. Ich wünsche den Jungs und der Organisation das Beste für den weiteren Verlauf. Wissend, dass die Herausforderung nach den Schicksalsschlägen bei Linus und mir riesig ist. Das Team verfügt jedoch über Klasse und einen unglaublichen Spirit, um dieser Herausforderung gewachsen zu sein“.
Die EHC Visp Sport AG seinerseits erinnert daran, dass „die Gesundheit und die familiäre Situation eines Menschen stets Priorität haben. Wir sind Francis dankbar für seine kurze Zeit im Klub, aber auch für die stets offene Kommunikation rund um seine Situation. Wir wünschen Francis und seiner Familie alles Gute für die Zukunft“.
Paré blickt auf eine absolut erfolgreiche Karriere zurück. Er bestritt die letzten 9 Saisons mehrheitlich in der KHL (411 Spiele, 191 Skorerpunkte). 2013/14 gewann er mit Metallurg Magnitogorsk den Gagarin Cup (Pokal für den KHL Meister). Bereits in seiner letzten Juniorensaison 2007/08 in der Québec Major Junior Hockey League, als Mitgliede des Captain Teams bei den Saguenéens de Chicoutim, erzielte er als 20-jähriger mit NHL Größen wie Mathieu Perreault, Claude Giroux oder Jakub Voracek über 100 Skorerpunkte. In besagter Saison wurde er auch zum MVP der Liga gewählt (Trophée Michel Brière), erreichte die beste +/- Bilanz und endete die Saison als ligaweiten bester Torschütze. Zu einer NHL Karriere reichte es wohl zuletzt wegen seiner Größe (1M78) nicht.
Weiter kommuniziert der Klub: „Mit dem dänischen internationalen Felix Scheel, welcher letzte Saison Topskorer der dänischen Liga war, konnte auf dem Ausländermarkt ein erstes Zeichen gesetzt werden. Die Klubtechniker arbeiten intensiv weiter auf dem Ausländermarkt, ein Schnellschuss ist jedoch ausgeschlossen. Zumal der Transfermarkt mitten in der Saison nicht viele Möglichkeiten bietet. Entgegen kommt dem Klub die Kaderbreite. So wurde Fabian Haberstich von Partnerteam Thun zurückgeholt. Der Klub dankt seiner „Community“ in dieser nicht einfachen Zeit für seine Treue und die Unterstützung.