Die Leichtigkeit des Seins ein wenig verloren

Nach drei Siegen in Serie war für den EHC Visp ein Sieg gegen den EHC Winterthur schon fast Pflicht, zumal man mit dem Kanadier Jake Virtanen einen neuen Söldner präsentieren konnte. Es kam anders.

Die Visper haben versucht, das Spiel von Anfang an in die Hand zu nehmen. So kam man direkt zu Torchancen und hatte ein spielerisches Übergewicht, aber die Aktionen waren zu wenig zwingend, um den Gegner ernsthaft in Bedrängnis bringen zu können. Es dauerte bis zur 15. Spielminute bis Jordan Gähler in Überzahl das Skore zum verdienten 1:0 eröffnen konnte. Die Visper konnten dabei die erste und einzige Überzahlsituation ausnützen. Leider gelang es nicht, den Vorsprung in die erste Drittelspause zu retten. Ein individueller Fehler war Ausgangspunkt für den Ausgleich.

Die erste Phase des zweiten Drittels war auf Seiten der Visper von zahlreichen Eigenfehlern geprägt. Diese Fehler haben vor dem tadellosen Matteo Ritz immer wieder zu brenzligen Situationen geführt. Nach und nach haben sich die Visper wieder gefangen und das Spieldiktat in die Hand genommen. Obwohl man optisch überlegen war und klar mehr Torschüsse als der Gegner verzeichnen konnte, fielen in diesem Drittel keine weiteren Tore mehr.

Ähnlich wie das zweite Drittel verlief auch das Schlussdrittel. Die Visper sind zwar nicht angerannt, hatten aber immer mehr vom Spiel als der Gegner. Knapp zwei Minuten vor Schluss waren es die Gäste, welche den 1:2-Führungstreffer erzielen konnten. Als der Visper Topskorer Chiriajew noch für zwei Minuten auf die Strafbank musste, hat man nicht mehr viel auf die Visper gesetzt. Diese haben jedoch bis zum Ende gekämpft und so war es Jake Virtanen, der 6.8 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit den hochverdienten Ausgleich erzielen konnte.

Es kam zur Verlängerung, welche die Visper für knapp eineinhalb Minuten in Unterzahl spielen mussten. Diese Situation hat man überstanden und die Verlängerung im weiteren Verlauf im Griff gehabt. Tore vielen dort aber keine mehr. Nun musste das Penaltyschiessen entscheiden. Hier traf nur ein Winterthurer, was gleichzeitig die erste Niederlage für das Duo Schüpbach/Heldstab bedeutete.

Zum Schluss noch einen Blick auf den neuen Kanadier Jake Virtanen. Er hat ansatzweise gezeigt, dass er sehr viel Potential aufweist. So hat er bereits nach wenigen Minuten nach einer schönen Einzelleistung nur den Aussenpfosten getroffen. In den Schlusssekunden wurde er seiner Reputation gerecht und hat in Extremis den viel umjubelten Ausgleich erzielt. Er muss sich sicherlich noch an das Team und das Schweizer Eishockey gewöhnen, aber die Grundvoraussetzungen für den Erfolg sind vorhanden.

Insgesamt konnten die Visper nicht an die Leistungen der letzten drei Partien anknüpfen. Das Spiel war hierfür zu wenig flüssig. Man verzeichnete zwar viele Torschüsse, diese waren aber zu wenig zwingend.

Torschützen: Gähler, Virtanen
Best Player: Gähler

Reto Werlen

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