Schweizer Nationalmannschaft spielt zweimal in Visp

Die Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft bereitet sich in dieser Saison ganz anders auf die Weltmeisterschaft vor als in früheren Jahren. Möglich macht dies die erstmalige Teilnahme an der Euro Hockey Tour (EHT). Dank dieses internationalen Top-Turniers heissen die Gegner viermal Finnland, Schweden und Tschechien. Zwei WM-Vorbereitungsspiele bestreitet das Team um Head Coach Patrick Fischer zudem in Visp, einmal spielen die Eidgenossen dort gegen die Slowakei und einmal gegen Frankreich.

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Zwar sieht es rein punktemässig nach drei von vier Turnieren nicht nach einem Erfolg aus. Nur gerade am Karjala Cup in Turku (FIN) im November letzten Jahres konnte die Nationalmannschaft unter Head Coach Patrick Fischer zwei Siege verbuchen. Die restlichen sieben Spiele gingen alle verloren. Doch der Eindruck trügt. «Wir haben drei gute Turniere gespielt und wertvolle Erfahrungen gesammelt», bilanziert Lars Weibel, Director Sport bei Swiss Ice Hockey, «mit Finnland, Schweden und Tschechien standen uns die drei besten Teams Europas gegenüber. Das darf man nicht ausser Acht lassen.» Vor allem beim letzten Turnier im Februar, den Beijer Hockey Games, stand eine junge, noch wenig erfahrene Schweizer Truppe auf dem Eis. Entsprechend seien die knappen Resultate positiv zu werten, so Weibel. «Das Spiel gegen Schweden haben wir lediglich mit 2 zu 0 Toren verloren, dasjenige gegen Tschechien sogar erst in der Overtime.» Für die Entwicklung der jungen Spieler sei es wichtig, gegen starke Mannschaften spielen zu können. «Das bringt uns weiter und zeigt, wo wir Schwächen haben. Daran arbeiten wir konsequent.»

Harte Vorbereitung zahlt sich aus

Schon die Vorbereitung auf die letztjährige Weltmeisterschaft sei länger und härter gewesen als früher, sagt Nationaltrainer Patrick Fischer. «Wir haben die Spieler bewusst an ihre Grenzen gebracht und werden dies auch in der vierwöchigen Vorbereitung auf die kommende WM wieder so machen.» Harte Trainings auf dem Eis und Extrarunden bei den Off Ice-Aktivitäten sollen die Mannschaft körperlich und geistig fit halten. Keine leichte Aufgabe für den Trainer und seinen Staff, wenn man bedenkt, dass die Spieler das mehrwöchige WM-Programm mit einer kräftezehrenden Meisterschaft in den Beinen zu absolvieren haben. Aber die Statistik gibt Fischer recht. «Unsere Leistungskurve zeigt klar nach oben. Der nach Olympia 2022 eingeleitete Leadership-Wechsel beginnt zu greifen, ich spüre einen tollen Teamspirit. Jeder gibt sein Bestes und kämpft für die gesamte Mannschaft.» Der Stolz, für das eigene Land spielen zu dürfen, sei bei jedem Spieler spürbar.

Czech Hockey Games als letzter WM-Test

Die Eishockey-Weltmeisterschaft der A-Nationen findet in diesem Jahr vom 12. bis 28. Mai im lettischen Riga und im finnischen Tampere statt. Die Schweiz spielt in der Gruppe B gegen Kanada, Tschechien, Kasachstan, Lettland, Norwegen, die Slowakei und Slowenien. Die Vorrundenspiele absolvieren die Eidgenossen in Riga. Nach der herausragenden Vorrunden-Leistung an der letztjährigen WM sind die Erwartungen in diesem Jahr hoch. «Wir sind uns bewusst, dass viel von uns erwartet wird», sagt Sportdirektor Lars Weibel, «entsprechend weitsichtig und fokussiert wird unsere Vorbereitung ausfallen.» Man werde sowohl für die Vorbereitungsspiele in der Schweiz, als auch für die Czech Hockey Games und erst recht für die WM das bestmögliche Roster zusammenstellen. «Wir brauchen alle Leistungsträger, egal ob WM-erfahren oder nicht, um unser Ziel zu erreichen.» Für konkrete Namen sei es derzeit aber noch zu früh, so Weibel. «Das hängt vom Verlauf der Playoffs in der National League und natürlich auch von der Situation in der NHL ab. Vor allem zu Beginn der Vorbereitungsphase werden noch zahlreiche Stammspieler fehlen.» Patrick Fischers Aufgabe wird es sein, seine Mannschaft Woche für Woche anzupassen und schrittweise zu dem Team zu formen, das an der WM in Riga auf höchstem Level aufspielen kann. «Wir nehmen selbstverständlich bereits die Vorbereitungsspiele in der Schweiz sehr ernst und werden uns bei den Czech Hockey Games einem letzten WM-Test unterziehen. Unsere Leistungskurve werden wir aber klar auf die WM fokussieren», erklärt Fischer seine Strategie.

«Go for Gold» als längerfristiges Ziel

Nach dem doch eher überraschenden Viertelfinal-Aus im letzten Jahr haben sowohl Weibel als auch Fischer das WM-Ziel erneut hoch gesteckt. «Wir wollen ganz klar den Halbfinal erreichen», bestätigt Weibel, «dieses Ziel ist ehrgeizig, aber nicht unerreichbar. Wir setzen uns lieber Zielvorgaben, für die man viel leisten, für die man kämpfen muss.» Und längerfristig gebe man sich so oder so erst mit einer Medaille zufrieden. «Wir haben vor einiger Zeit die Mission ‘Go for Gold’ definiert. Spätestens bei der Heim-WM 2026 in Zürich und Fribourg wollen wir auf diesem Niveau sein.» Bei dieser Mission kommt den Schweizern natürlich zugute, dass sie aktuell Teil der Euro Hockey Tour sind und in den nächsten Jahren regelmässig gegen die besten Teams Europas spielen können. «Dass wir als Team bei der EHT gefragt sind und unsere Sache gut machen, hat nun dazu geführt, dass man den Vertrag für die EHT-Teilnahme vorzeitig bis 2027 verlängern möchte», betont Weibel nicht ohne Stolz. Die Weichen für die Zukunft der Schweizer A-Nati sind damit gestellt.

2x Visp, 1x Lausanne, 1x Porrentruy

Die vier Vorbereitungsspiele in der Schweiz werden in Visp, Porrentruy und Lausanne ausgetragen. Die Gegner heissen zweimal Slowakei und zweimal Frankreich. Das Team wird sich von Woche zu Woche verändern, einzelne Spieler müssen die Mannschaft verlassen, neue kommen hinzu. Ziel ist es, bis zur WM im Mai das Team so zusammengestellt zu haben, dass die bestmögliche Leistung abgerufen werden kann. An den beiden Spielen in Visp ist somit mit kämpferischen Spielern zu rechnen, denn jeder will sich einen Stammplatz in der Mannschaft erkämpfen. Tickets für die vier Vorbereitungsspiele sind unter www.sihf.ch/ticketmaster erhältlich.

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Der WM-Spielplan der Schweizer A-Nati

Freitag, 14. April 2023 / 19.45 Uhr SUI – SVK Visp

Samstag, 15. April 2023 / 17.00 Uhr SUI – SVK Ajoie

Freitag, 21. April 2023 / 19.45 Uhr SUI – FRA Visp

Samstag, 22. April 2023 / 17.00 Uhr SUI – FRA Lausanne 

Freitag, 28. April 2023 / 18.30 Uhr * LAT – SUI Riga (LAT)

Samstag, 29. April 2023 / 16.00 Uhr * LAT – SUI Riga (LAT)

* SUI-Time

 

4. bis 7. Mai 2023 Czech Hockey Games in Göteborg (SWE) und Brno (CZE)

12. bis 28. Mai 2023 IIHF-Weltmeisterschaft in Riga (LAT) und Tampere (FIN)

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