Visp arg in Rücklage

Nach einer starken Leistung in den ersten beiden Dritteln gab der EHC Visp die vierte Playoff-Partie im dritten Spielabschnitt völlig aus der Hand und verlor gegen den HC La Chaux-de-Fonds mit 3:4. Damit liegen die Oberwalliser in dieser Viertelfinal-Serie mit 1:3 in Rücklage.  

Die Visper führten im Startdrittel vor rund 2'900 Zuschauern in der Lonza Arena insgesamt die feinere Klinge und kamen zu mehr Abschlussmöglichkeiten als die Gäste. Im Spielaufbau der Einheimischen schlichen sich aber immer wieder ungenaue Zuspiele ein, sodass die ganz gefährlichen Torchancen ausblieben. Die grösste Möglichkeit hatte nach rund neun Minuten sogar der Gegner, als Voirol alleine auf Lory losziehen konnte und dabei verzog. Nach zwölf Minuten konnte sich der EHC Visp dann ein zweites Mal in Überzahl probieren und dieses Überzahlspiel war um einiges besser als das erste. Nach einem Abpraller konnte Haberstich nachsetzen und den vielumjubelten Führungstreffer erzielen. Die Visper blieben die spielbestimmende Mannschaft, doch diese knappe Führung gab keine Sicherheit her. Die Visper liefen kurz vor Ende des ersten Drittels prompt in einen Konter, welchen den HC La Chaux-de-Fonds zum schmeichelhaften Ausgleich ausnutzen konnte.

Die Einheimischen liessen sich aber durch diesen unnötigen Gegentreffer nicht aus dem Konzept bringen und starteten wie die Feuerwehr in das Mitteldrittel. Bereits nach 50 Sekunden konnten die Oberwalliser den zweiten Treffer bejubeln. Die Mannen von Daniel Wobmann blieben in der Folge am Drücker und suchten den dritten Treffer. Wie bereits im Startdrittel waren es aber wiederum die Gäste, welche entgegen dem Spielverlauf den erneuten Ausgleich erzielen konnten. Bei diesem Gegentreffer sah Lory äusserst unglücklich aus. Wer aber nun glaubte, das Momentum würde nach diesem Treffer auf die Seite von Chaux-de-Fonds kippen, der irrte sich gewaltig. Es folgte eine regelrechte Druckphase des EHC Visp mit diversen guten Tormöglichkeiten, welche erst durch die erste kleine Strafe gegen die Visper eine kurze Pause erfuhr. Kurz vor Ablauf dieser Unterzahlsituation konnten die Oberwalliser sogar einen Penalty herausholen, welchen Kuonen abgebrüht zur erneuten Führung ausnutzen konnte. 

Je länger die Partie im dritten Spielabschnitt dauerte, desto mehr liessen sich die Visper in das eigene Drittel zurückdrängen. Es war nur noch ein Spiel auf ein Tor, der HC La Chaux-de-Fonds machte mächtig Druck. Lange konnte dies nicht gut gehen und so kam es dann rund fünf Minuten vor Drittelsende auch. Nach einem Abpraller bei Lory konnte ein Gäste-Spieler in Überzahl zum Ausgleich abstauben. Die Neuenburger entpuppten sich dann definitiv als Partycrasher, als diese nur 59 Sekunden später den erstmaligen Führungstreffer erzielten. Bei beiden Gegentoren gaben Lory inklusive seiner Hintermannschaft keine gute Figur ab. Auf diesen Rückstand konnte der EHC Visp dann nicht mehr reagieren, mit unnötigen Strafen vereitelte man sich die Aufholjagd dann noch selber. 

Es ist nicht das erste Mal in dieser Saison, wo der EHC Visp im Schlussabschnitt eine Führung aus der Hand gegeben hat. Diese Niederlage ist umso ärgerlicher, weil man sich nach 40 Minuten zum ersten Mal in dieser Viertelfinal-Serie Vorteile herausspielen konnte. Der Zusammenbruch im Schlussabschnitt ist nur schwer erklärlich. Es gilt nun, das Positive aus den ersten zwei Dritteln mitzunehmen, um am Montag das frühzeitige Saisonende verhindern zu können. 

Tore für Visp: Haberstich, Olausson und Kuonen

Best Player: Raphael Kuonen

Matchbericht von Steven Anthamatten

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